Ein Brief unterschrieben von 'Pontifex Bilrach'

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Diesen Brief erhaltet ihr, während ihr bei den Ausgrabungen im Thronsaal des Zaros helft. Alle Briefe zu finden ist eine Voraussetzung für den Meisterumhang der Abenteurer.

Diese uralte Schriftrolle muss tausende Jahre alt sein. Sie wurde vom Empfänger scheinbar nie gelesen.
-Celia

Eure Heiligkeit,
Ich schreibe euch aus Kharid-et, derselben Festung, in der wir unseren Lord das erste Mal getroffen haben und er uns mit dem Versprechen, uns von unseren Schwächen zu befreien, auf seine Seite gezogen hat. Der Rest unserer kleinen Streitmacht verbleibt nun hier, um sich von Wunden, Erschöpfung und Dehyrdierung zu erholen. Ich habe gute Neuigkeiten zu verkünden, doch werde ich Euch die Geschichte von Anfang an erzählen.
Wie befohlen habe ich die Heriditas-Expedition auf der Suche nach der gefallenen menaphitischen Gottheit Tumeken tief in die kharidianische Wüste geführt. Dabei wurden wir von einer Kohorte menschlicher Legionäre, angeführt von Tribun Lucien, begleitet. Wir haben Kharid-et bei gutem Wetter verlassen, doch nach zwei Tagen hat uns ein furchtbarer Sandsturm ereilt, der uns völlig in die Irre führte. Nachdem die Winde endlich abebbten, mussten wir feststellen, dass wir die Hälfte der Kohorte und ein Drittel der Priester verloren hatten, zusammen mit einer großen Portion unserer Vorräte und unseres Wassers.
Wir wollten schon umkehren, doch dann ist ein wahrlich seltsames Phänomen aufgetreten. Die Sterne am Firmament ähnelten denen, die wir kannten. Einer der menschlichen Priester war ein Experte der Astronomie und meinte, dass, obwohl er viele der Sterne kannte, sie an einer falschen Stelle wären. Es war uns also nicht möglich, zurück nach Kharid-et zu navigieren. Lucien und ich haben uns darauf geeinigt, eine Richtung zu wählen und weiterzuziehen, da es unsere einzig andere Alternative wäre, in der Wüste zu bleiben und zu verhungern oder zu verdursten.
Die Wüste war totenstill, nicht ein Windhauch wühlte den Sand auf. Nach vielen Stunden der Wanderung sind wir auf ein zweites Phänomen gestoßen: die Sonne war immer noch nicht aufgegangen. Wir sind weitergereist und haben festgestellt, dass die Zeit tatsächlich weiterschreitete, wir jedoch noch immer keinen Lichtstrahl am Horizont erkennen konnten. Der Wüstensand, erleuchtet im Sternenlicht, erstreckte sich in alle Himmelsrichtungen und selbst unsere Fußstapfen hinterließen nur den leichtesten Abdruck im Sand, bevor sie wieder verschwanden, obwohl noch immer kein Wind wehte. Plötzlich schrie der Astronom, der bis dahin in einer Art Trance vor sich herlief, vor Angst auf. Wir wandten uns zu ihm um und die Legionäre zogen ihre Schwerter.
Die Sonne trauert, schrie er. Sie trauert und versteckt ihr Gesicht vor diesem Tag, da der Verlust noch immer zu schmerzhaft ist.
Die Augen des Priesters waren komplett schwarz und sind vor uns in Flammen aufgegangen. Der Priester schrie Wörter in einem menaphitischen Dialekt, den wir nicht verstehen konnten, bevor er mit dem Gesicht zuerst in den Sand fiel und sich nicht mehr rührte. Bevor wir ihn begraben konnten, wurde sein Körper vom Sand verschlungen und ward nie mehr gesehen.
Wir sind weitergewandert und haben uns nach nicht allzu langer Zeit in einem Feld wiedergefunden, das uns sehr bekannt vorkam. Es war dasselbe Feld, auf dem der zarosianische und der menaphitische Mahjarrat am Ende des Halbinselkriegs aufeinandertrafen. Das Feld, auf dem Tumeken und Temerkel fielen und wo die Mahjarrat ohne Euer Einschreiten, Eure Heiligkeit, vollständig ausgelöscht worden wären.
In der Mitte dieses Feldes haben wir von allen Dingen ausgerechnet Menschen in halbnomadischen Zelten vorgefunden. Es schien eine Art Nexus für sie zu sein, ein Stammestreffpunkt für Nomaden. Während wir durch ihre Reihen wanderten, stellten wir fest, dass sie mit den geplünderten Gütern dieses uralten Schlachtfeldes handelten.
Wir sind ihrem Anführer entgegengetreten, einem großen, starken Krieger, dessen kompletter Körper mit Bandagen und Rüstzeug bedeckt war. Er hat uns im Namen Tumekens willkommen geheißen und uns das zentrale Objekt ihrer Anbetung gezeigt: einen großen, 20cm langen Diamanten, den sie das Herz der Sonne nannten.
Der Anführer schaute Lucien und mich erneut an und fragte: Ist es denn wirklich schon so lange her, dass ihr mich nicht mehr wiedererkennt, meine Brüder? Uns war nicht klar, was er damit meinte, bis er die Bandagen von seinem Gesicht entfernte und uns seinen grinsenden Schädel präsentierte, der völlig verbrannt war und noch immer leicht rauchte. Es war Temekel, der einst stärkste aller Mahjarrat von Gielinor und der Anführer der menaphitischen Loyalisten. Ich habe mich immer gefragt, ob es nichts weiter als die zufällige und leicht verwirrende Ähnlichkeit seines Namens zu dem seines Gottes war, die ihn motivierte.
Seine nomadischen Stammesmitglieder griffen uns an und unsere Legionäre fielen in eine defensive Haltung um uns und die Priester herum zurück. Temekel griff unsere Reihen ebenfalls an und preschte mit Leichtigkeit durch die Menschen. Obwohl die gut ausgebildeten Legionäre die Nomaden mit Leichtigkeit besiegten, wurden sie mit einem Flackern des Diamanten sofort wieder auf die Beine gebracht, untot und doch fähig zu kämpfen. Nur mithilfe einer List konnte ich ihre Frontlinie umgehen und ihren Schatz an mich reißen. Ich habe damit gedroht, ihn zu zerschmettern und Temekel so zur Kapitulation gezwungen, was er mit vor Hass blitzenden Augen auch tat.
Lucien ist mit unserem Gefangenen kein Risiko eingegangen und hat seinen Kopf mit mehreren Schlägen seines Schwertes sofort abgetrennt. Temekel, der Lucien mit der Macht seiner Gedanken hätte vernichten können, hat keinen Widerstand geleistet. Sein Schädel rollte von seinen Schultern herunter und bis vor meine Füße, von wo aus mich seine toten Augen anstarrten.
Tumeken wird zurückkehren, Bruder, und wenn er es tut, wird dein Imperium von Verrätern brennen! In dem Moment, als diese Worte verklangen, fing der Schädel Feuer. Die Flammen gingen von Zelt zu Zelt über, bis das ganze Lager in Brand stand.
Mit dem Tod ihres Anführers versuchten die noch lebenden Nomaden zu fliehen und obwohl wir viele von ihnen niederstreckten, sind doch unzählige von ihnen in die Wüste entkommen. Wir haben gesichert, was wir an Kamelen und Vorräten finden konnten, und uns am Schlachtfeld orientiert und in Richtung des Imperiums aufgemacht.
Nach tagelanger Reise ging die Sonne zum ersten Mal wieder auf und wir sind nach Kharid-et zurückgekehrt. Von den mehr als 500 Seelen, die auf diese Reise auszogen, sind nur zwei Dutzend zurückgekehrt, doch unser Preis war das Herz der Sonne, ein Artefakt mit wahrscheinlich beeindruckenden Kräften.
Ein guter Tausch also für die Leben ein paar Hunderter unbedeutender Menschen. Während ich dies schreibe, wird der Diamant in den Gewölben unter dem Außenposten gesichert.
Ich erwarte Eure Antwort und weitere Anweisungen.

Im Glauben der Eure,
Pontifex Bilrach