Tefnut, Anhänger von Amascut

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Dieses Buch kann in der großen Bibliothek von Menaphos gefunden werden.

Die Anhänger von Amascut

Als ich noch ein kleiner Junge war, pflegte ich früh aufzuwachen, sodass ich die Mauern von Menaphos hochklettern und den Sonnenaufgang sehen konnte. Mit der Stadt im Rücken gab es nichts außer ein schwaches Licht, einen matten Kreis der Beleuchtung, der nicht mehr als eine Kamellänge von den Stadtmauern entfernt in der Dunkelheit versandete. Es fühlte sich so an, als ob wir eine Insel wären, die der Schwärze ausgesetzt ist, mit nichts weiterem als der ewigen Finsternis hinter den Mauern.
Und dann, ganz langsam, würde ein Schein im Dunkel auftauchen - ein Punkt rosafarbenen Lichtes, der in das Schwarze kroch, als der Horizont langsam in die Existenz blutete. Als die Sonne aufging und der kharidianische Sand erleuchtet wurde, färbte sich das Licht goldfarben und genau in der Mitte des Sandes war der Fluss Elid, der floss, als würde er aus glänzenden Saphiren bestehen.
Es fühlte sich so an, als ob ich Tumeken dabei beobachten konnte, wie er der Welt neues Leben einhauchte.
All diese Erinnerungen sind nur noch Asche, erzeugen einen bitteren Nachgeschmack in meinem Mund. Manchmal bedaure ich das Wissen, das meine Göttin mir weitergegeben hat, aber ich kann mich nicht der Wahrheit verwehren, für die sie so viel geopfert hat.
All die Schönheiten in dieser Welt sind eine Lüge. Wir sind nichts anderes als der verzerrte, gescheiterte Traum eines verdorbenen Gottes. Wir sind Scheusale. Wir waren schon immer Scheusale. Wenn wir so weitermachen, was könnten wir dann noch erhoffen, zu werden?
Ich kann nur dafür beten, dass wir die Stärke finden, uns vom Licht und den Lügen abzuwenden und wieder zur völligen Dunkelheit zurückzukehren.

- Tefnut, Anhänger von Amascut